Review Mega Man X8

Nach Capcoms gescheiterten Versuch in Mega Man X7, alles in die dritte Dimension zu bringen, greift man nun wieder auf das altbekannte 2D Sidescroller-System zurück. So erinnert es vom Gameplay her stark an die Teile der Super Nintendo und PSone Ära, bringt aber einige neue Features ins Spiel.

Mega Man X8 startet mit einer genialen, animemäßigen Introsequenz. Das Spiel hat drei verschiedene Schwierigkeitsgrade. Einsteiger können mit dem Easy Mode beginnen, erfahrene Spieler wählen den Normal Mode und die richtig guten Zocker finden mit dem Hard Mode eine weitere Herausforderung. Wie erwähnt erinnert das Gameplay an die Vorgänger, besonders der PSone. Mega Man X kann wie gewohnt seinen X-Buster aufladen, was im Vergleich zu früher allerdings länger dauert. Dafür beherrscht er den Air-Dash in der Luft und das ohne bestimmte Rüstung oder Bauteil. Zero schwingt nach wie vor seinen Z-Saber und kann einen Doppelsprung.

Axl allerdings kommt diesmal mit einigen neuen Fähigkeiten, die stark an Bass vom Game Boy Advance erinnern. Er nimmt seine Feinde unter Dauerbeschuss und feuert aus der Luft in 8 verschiedene Richtungen. Allerdings muss er währenddessen stehen bleiben. Dafür kann er schweben und in der Luft schießen, was diesen Nachteil nicht allzu bedeutend macht.

Schwebend kann er größere Strecken zurücklegen. Also ein ganzes Stück weiter wie Mega Man X mit seinem Air-Dash bzw. Zero mit seinem Doppelsprung. Des Weiteren behält er seinen Copy-Shot, mit dem er die DNS anderer Reploids kopieren kann. Allerdings gibt nur 4 verschiedene Gegner die man kopieren kann. Da man aber viel langsamer und schwächer ist, wenn man einen Gegner kopiert ist der einzig sinnvolle Grund, an Rare Metals zu kommen, für die man die man deren Fähigkeiten braucht.

Anders als in Mega Man X7 bekommt Axl Feuerwaffen der besiegten Mavericks in die "Hand" gedrückt, also nicht so wie Mega Man X. Magnum, Gatling-Gun sowie ein Flammenwerfer sind ein Teil von Axls Waffenarsenal. Seine Schusswaffen sind zwar um einiges schwächer als die Wumme von Mega Man X, dafür verbrauchen sie auch keine Munition und können ohne die Angst unbewaffnet vor einem Maverick zu stehen in den Levels verwendet werden.

Vor jedem Level wählt ihr zwei Charaktere. Während des Spieles ist dann ein Wechsel möglich. Falls einer der beiden die gesamte Energie verliert, wird das Spiel mit dem anderen Mitstreiter fortgesetzt. Sollte dieser dann genug Schaden anrichten, ist es möglich den Partner wieder zu reaktivieren. Genauso funktionieren auch die Double-Attacks, allerdings nur wenn beide Maverick-Hunter ok sind. Diese Attacken können alle Gegner auf dem Schirm mit einem Schlag auslöschen und bei den Mavericks eine Menge Schaden anrichten.

Diesmal wird auch ein neues Armor-System vorgestellt, was die besten Features der Vorgänger vereint. Wie bei den PSone Teilen gibt es wieder zwei verschiedene Armors: Icarus und Hermes. Diesmal erhält man wieder einzelne Bauteile direkt von Dr. Lights Upgrade Kapseln. Ganz neu hingegen ist, dass man die einzelnen Armor-Parts mit Hilfe des Neutral-Armors, der selbst keine Spezialfähigkeiten hat, kombinieren kann. Somit ist möglich den Head-Part des Hermes-Armor zu aktivieren, um den X-Buster schneller aufladen zu können oder man wählt den Buster-Part des Icarus-Armor, welcher einen großen Laser abfeuert, um Feinde in einem tödlichen Laserregen zu vernichten.

Auch Zero geht nicht leer aus. Aus einigen in den Levels gefundenen Rare-Metals lassen sich neue Waffen für ihn herstellen, wie beispielsweise eine Lanze die dreimal so lang ist wie er selbst oder Schlagringe, die enormen Schaden anrichten können. Manche "Waffen" sind aber auch nur Techniken die Zero mit seinem Z-Saber ausführt.

Neu hinzugekommen sind auch zwei Navigatoren. Pallete und Layer. Pallete spezialisiert sich darin, Verstecke in den einzelnen Levels zu finden, während Layer die einzelnen Gegner analysiert. Während sich Palletes Fähigkeiten als hilfreich erweisen um einige Rare-Metals zu finden, ist Layer doch eher nutzlos. Für die, die von Navigatoren eher genervt sind gibt es die Möglichkeit auch ganz ohne zu spielen. Früher fand man Gegenstände wie Sub-Tanks direkt in den Levels. Heute muss man Rare-Metals finden, welche das Item beherbergen. Damit nicht genug muss es anschließend auch noch im R&D Lab bezahlt werden. Lediglich Mega Man X Rüstungen blieben davon verschont.

Zero liefert sich einen Kampf mit Avalanche Yeti

Das Spiel hat ebenfalls Sprachausgabe. Die Stimmen treffen die Persönlichkeiten der einzelnen Personen ganz gut. Das Charakter-Design, was sich nicht drastisch verändert hat, ist trotzdem neu. Alle Charaktere wirken etwas "dünner". Allerdings gewöhnt man sich schnell an den neuen Look. Vielleicht schon eine Anspielung auf die Zero-Saga? Das Maverick-Design ist auch in Ordnung, obwohl einige nicht wirklich innovativ sind. Dark Mantis erinnert zum Beispiel stark an Deathantz Mantisk aus Mega Man Zero 3 und Burn Rooster ähnelt Storm Eagle aus dem ersten Mega Man X Teil.

Das Level-Design ist da schon interessanter. Es gibt unter anderem einen Dschungel, eine bewucherte Raketenbasis und eine Verbrennungsanlage in einem Vulkan. Endlich gibt es auch mal eine belebte Stadt zu entdecken. Die Hintergrundmusik im Spiel ist richtig gut, besonders die im Jakob gefällt mir. Auch ist die Musik bei den Geprächen auf dem Maverick Select Screen immer auf die Situation abgestimmt und betont die Stimmung sehr gut.

positiv

Drei Schwierigkeitsgrade.
Axl spielt sich nicht mehr wie Mega Man X.
Geniales Armor-System.
Gute Sprachausgabe.

negativ

Kürzer als alle anderen Mega Man Spiele.

Fazit

Mega Man X8 ist eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe. Während das alte Erfolgsrezept beibehalten wurde, sind richtig nette Features hinzugekommen. Außerdem gibt es in diesem Teil auch die langerwartete Rückkehr vom Fan Favoriten Vile und der kommt hier wirklich nicht zu kurz. Ein New Game+ Feature sorgt hier auch noch für Langzeitmotivation. Heißt man kann mit allen Items und Rare Metals die man gefunden oder gekauft hat ein neues Spiel in einem beliebigen Schwierigkeitsgrad starten.